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SCHUTZIMPFUNGEN - Was ist wichtig?
Beim Thema Schutzimpfungen hat sich in letzter Zeit viel getan. Nach aktuellen Impfempfehlungen sollte man mehr Augenmerk auf eine gute und ausreichende Grundimmunisierung legen. Das bedeutet: Jungtiere werden öfter geimpft, als man das von früher gewohnt war. Wenn dieses Grundimmunisierungsschema eingehalten wurde, kann man dann in den Folgejahren für manche Impfungen die Intervalle verlängern.
Mit einer Impfung macht man sich einen natürlichen Schutzmechanismus des Körpers zunutze. Das eigene Immunsystem wird zur Bildung eines Infektionsschutzes angeregt. Das ist ein völlig natürlicher Vorgang! Es kann bis zu 10-14 Tagen dauern, bis die körpereigene Immunantwort den eingedrungenen Erreger bekämpfen kann.
Die Immunantwort funktioniert jedoch wesentlich schneller (1-3 Tage) wenn der Körper schon vorher Kontakt mit diesem Erreger hatte – zum Beispiel durch eine Schutzimpfung. Der Organismus hat ein ‘immunologisches Gedächtnis‘. Kommt ein schon bekannter Erreger in den Körper wird die Immunantwort durch die bereits vorhandenen Gedächtniszellen des Immunsystems prompt in Gang gesetzt. Der Erreger wird zerstört und eliminiert bevor er sich vermehren, und dem Organismus Schaden zufügen kann.
Das "Immunologische Gedächtnis" wird bei der Grundimmunisierung in Gang gesetzt. Das bedeutet man benötigt mindestens 2 gleiche Impfungen im Abstand von 3-4 Wochen.
Jungtiere nehmen mit der Muttermilch, wenn die Mutter geimpft ist, Antikörper zu sich, die sie für die ersten Lebenswochen vor Infektionen schützen sollen. Wie gut diese Schutzfunktion ist, kann man für das Einzeltier leider nicht genau sagen. Die maternalen Antikörper haben eine Lebensdauer von ca. 8 bis maximal 20 Wochen.
Die meisten Impfstoffe sind ab der 8. Lebenswoche zugelassen. Solange aber maternale Antikörper im Jungtier vorhanden sind, kann die Impfung nicht ihre volle Wirkung entfalten. Da wir aber zur Ausbildung des immunologischen Gedächtnisses Wiederholungsimpfungen in ca. 4wöchigen Abständen benötigen, wird empfohlen, Hunde und Katzenwelpen bis zur 20. Lebenswoche zu impfen. Das bedeutet, Jungtiere sollten 2-4x geimpft werden.
Wenn dieses Grundimmunisierungsschema eingehalten wird, kann man in den Folgejahren beim Hund für einige Impfkomponenten (Staupe, Hepatitis, Parvovirose) die Impfintervalle auf 3 Jahre ausdehnen.