FAQ - Tipps - Ratgeber
FAQ
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Mein Hund frisst gerne Weintrauben. Ist das gefährlich?
- Ja, Weintrauben und Rosinen sind für Hunde giftig! Sie können akutes Nierenversagen auslösen. Bereits 1-2 Weintrauben/kg Körpergewicht können schon Vergiftungssymptome auslösen. Diese beginnen 5-6 Stunden nach der Aufnahme mit Erbrechen, vermehrtem Trinken und Mattigkeit. Danach folgt Erbrechen und die Hunde sind nicht mehr in der Lage Harn abzusetzen, weil es zu einem akuten Nierenversagen kommt.
- Wenn das Fressen von Weintrauben oder Rosinen beobachtet wird, muss der Hund sofort zum Tierarzt gebracht werden. Wenn das innerhalb von 2-3 Stunden erfolgt, kann man den Hund erbrechen lassen und so wahrscheinlich die meisten aufgenommenen Giftstoffe aus dem Körper entfernen. Danach oder wenn die Aufnahme schon länger her ist, wird versucht mit Aktivkohle die Giftstoffe im Darm zu binden. Die benötigte Dosis an Kohletabletten hierfür ist sehr hoch. Man benötigt 2-4 Kohletabletten /kg Hund. Das heißt, einem Hund mit 10kg muss man 40 Kohletabletten eingeben.
- Zusätzlich erhöht eine intensive intravenöse Infusionstherapie über 48 Stunden die Chancen, dass die Nierenfunktion erhalten bleibt und es nicht zu einem tödlich endenden Nierenversagen kommt.
- Bei Katzen wurden bisher keine Vergiftungssymptome beobachtet, es gibt aber auch Hunde, die keine Vergiftungssymptomatik entwickeln.
Trotzdem – Niemals Weintrauben oder Rosinen an Hunde verfüttern!!!!!!
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Muss ich meinem Hund die Zähne putzen?
Fast jeder Hund und jede Katze ab dem 3. Lebensjahr leidet unter Zahnstein. Aus Futterresten, Speichel und Bakterien entstehen zuerst weiche Beläge auf den Zähnen, genannt Plaque. Werden diese weichen Beläge nicht durch regelmäßiges Zähneputzen entfernt, entsteht der allen bekannte feste Zahnstein.
Der Zahnstein ist ein wunderbarer Nährboden für Bakterien. Diese verursachen Zahnfleischentzündung. Zuerst zeigt sich eine schmale rote Linie am Zahnfleischrand. Mit zunehmendem Zahnstein wird auch die Zahnfleischentzündung (Gingivitis) stärker. Das Zahnfleisch zieht sich zurück, die Zahnhälse werden freigelegt und die Zähne werden locker und fallen aus.
Die Bakterien im Zahnstein können durch das entzündete Zahnfleisch leicht in die Blutbahn gelangen und können innere Organe schädigen. Allen voran das Herz und die Nieren. Wir bemerken üblen Maulgeruch und das stark gerötete Zahnfleisch, u.U. auch lockere oder schon ausgefallene Zähne!
Auch wenn die Tiere meist noch normal fressen, müssen diese Symptome unbedingt ernst genommen werden! Außerdem ist jede höhergradige Zahnfleischentzündung immer schmerzhaft!!Wie kann man diesem Problem nun vorbeugen? Am besten durch regelmäßiges Zähneputzen!!! Solange die Zahnbeläge noch weich sind, lassen sie sich mit geeigneten Bürstchen und Zahnpasten gut entfernen.
Sind der Zahnstein und Zahnfleischentzündung schon da, hilft nur mehr die professionelle Maulhygiene in Narkose: Jeder Patient wird eingehend auf seine Narkosefähigkeit untersucht. Die Narkose wird mit größtmöglicher Sorgfalt an jeden Patienten individuell angepasst. So wird das Narkoserisiko so gering wie möglich gehalten. Schließlich haben wir es ja mit meist älteren Patienten zu tun. Der Zahnstein wird mit Ultraschall entfernt. Jeder einzelne Zahn wird gewissenhaft gereinigt und danach poliert. Auf der polierten, geglätteten Zahnoberfläche kann sich neuer Zahnstein nicht so schnell wieder bilden. Lockere und geschädigte Zähne müssen in den meisten Fällen gezogen werden.
Wir zeigen Ihnen gerne, wie wie sie bei Ihrem Hund oder Ihrer sehr braven Katze die Zähne am besten putzen können. Eine gewisse Kooperation unserer 4-Beiner ist natürlich notwendig!
Handelsübliche Kauartikel halten meist nicht, was sie versprechen!Ein schlechter Maulgeruch, Zahnfleischentzündung und Schmerzen sind auf jeden Fall immer ein Grund für eine tierärztliche Untersuchung!!! Sehr viele Herzerkrankungen bei älteren Tieren haben ihre Ursache in schlechten Zähnen, Gingivitis und Zahnstein!Rechtzeitige Vorsorge kann hier schwere Erkrankungen verhindern und eine bessere Lebensqualität gewährleisten!!!
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Bekommt mein Hund vom Schnee Schlecken Halsweh? Und wie gefährlich ist Streusalz für die Pfoten?
Der Herbst hat uns mit seinem nass-kalten Wetter fest im Griff. Viele Hunde kommen jetzt mit für diese Jahreszeit typischen Problemen zu uns, nämlich Husten, Halsweh und Mandelentzündung: Husten beim Hund wird oft mit erbrechen verwechselt. Meist wird in kurzen Abständen weißer Schaum oder klare Flüssigkeit hochgewürgt. Durch leichten Druck auf den Kehlkopf lässt sich das Husten provozieren, wenn eine Rachenentzündung vorliegt.
Bei der Untersuchung fällt ein geröteter, entzündeter Rachen auf, Schleim, vergrößerte Mandeln und ev. vergrößerte Lymphknoten. Fieber haben betroffene Tiere meist nicht und der Appetit ist, außer bei sehr starken Halsschmerzen, erhalten. Viele Hunde wollen, wenn sie Halsschmerzen haben, vermehrt Gras fressen. Das sollte man nach Möglichkeit verhindern, weil das Gras beim Abschlucken den Rachen noch zusätzlich reizt.
Auch Schnee fressen bzw. schlecken führt regelmäßig zu Problemen. In der Stadt ist der Schnee ja leider meist mit Streusalz vermischt und kann ebenfalls zu Rachenproblemen und Halsschmerzen führen. Auch Erbrechen und Durchfall sehen wir häufig nach Schneefressen.
Die Behandlung besteht aus lokal desinfizierender und entzündungshemmender Therapie, Steigerung des Immunsystems, Schleimlösung, etc. Bei schwererem Verlauf, z.B. einer Bronchitis oder Lungenentzündung kommen auch Antibiotika zum Einsatz. Hunde mit Husten und Halsschmerzen sollten auch statt einem Halsband, ein Brustgeschirr tragen, damit kein zusätzlicher Druck auf den Hals ausgeübt wird.
Pododermatitis, Entzündungen an Fußsohlen und Pfotenballen:
Streusalz und andere Auftaumittel sind sehr reizend für die empfindliche Sohlenhaut zwischen den Pfotenballen. Nach jedem Spaziergang sollten die Pfoten sorgfältig abgespült und getrocknet werden. Es gibt diverse Pflegecremen für die Pfoten im Winter, um Die Ballenhaut elastisch und geschmeidig zu halten. Pfotenschutzschuhe sind ebenfalls gut geeignet, den schmerzhaften Entzündungen an den Pfoten vorzubeugen.
Bei schweren Entzündungen an den Pfoten müssen wir gepolsterte Salbenverbände anlegen. Diese werden dann alle 2-3 Tage gewechselt, bis die Entzündung abgeklungen ist. Man muss darauf achten, dass die Verbände nicht nass werden!! Ein nasser Verband sollte umgehend gewechselt werden. Daher sollten die Verbände zum Rausgehen mit Gummischuhen, Plastiksackerln o.ä. geschützt werden. Auch das Schlecken an den Fußsohlen, wenn die Pfoten ohne Verband sind, sollte unbedingt verhindert werden. Die Bakterien im Speichel verschlimmern die Entzündung.
Wir wünschen schöne, kalt, nebelige Herbstspaziergänge mit fitten und gesunden Wuffis :)
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Weihnachtskekse und Schokokugeln für den Hund? Und dann die Silvesterknallerei?
Alle Jahre wieder…! Weihnachten steht vor der Tür. Wir möchten Ihnen eine wunderbare, besinnliche und vor allem stressfreie Weihnachtszeit wünschen!!! Rund um die Weihnachtszeit sind wir in der Praxis oft mit Problemen konfrontiert, die wir den Rest des Jahres nicht sehen.
Hier eine kurze Zusammenfassung, worauf man achten sollte, um ‘‘tierarztfrei‘‘ über die Feiertage zu kommen :)
Der Christbaumschmuck sollte bruchfest sein. Zerbrochene Glaskugeln können Schnittverletzungen an Pfoten und natürlich auch ernste Verletzungen verursachen, wenn sie verschluckt werden.
Ebenso sollte man natürlich darauf achten, dass keine Christbaumhakerl in Reichweite unserer 4Beiner gelangen.Seien Sie bitte vorsichtig mit offenem Feuer! Neugierige Miezen schauen sich vielleicht manchmal eine brennende Kerze am Adventkranz zu genau an und wedelnde Hundeschwänze haben sicher schon öfter einen Weihnachtsbaum umfallen lassen.
Lassen Sie bitte beim Geschenke Einpacken keine Bänder unbeaufsichtigt liegen. Hunde und Katzen, die Geschenksbänder gefressen haben, landen mit hoher Wahrscheinlichkeit auf einem OP-Tisch!!
Weihnachtszeit ist auch Kekse-Zeit! Schokolade, Kakao, Rosinen und Zuckerersatzstoffe sind für Hunde und Katzen hochgiftig!! Aber auch Weihnachtsbäckerei ohne ‘giftige‘ Zutaten gehören natürlich nicht auf den Festtagsspeiseplan von Hund und Katze!!
Vorsicht ist auch bei Duftölen, Räucherwerk und Schneespray geboten. Diese können chemische Substanzen enthalten und die Atemwege reizen.
Der Weihnachtsstern (Pflanze) ist ebenfalls giftig. Vorsicht ist vor allem bei Katzen geboten, die gerne an Pflanzen knabbern!!
Silvester ist leider eine sehr stressige Zeit für unsere 4beinigen Lieblinge!
Bei ängstlichen Hunden sollte man die Gassi-Zeiten so vorverlegen, dass sie ab dem späteren Nachmittag zu Hause bleiben. Lassen Sie Ihre Hunde bitte an der Leine! Ein Hund der vor einem Kracher erschrickt, ist möglicherweise nicht so zuverlässig wie sonst und läuft vielleicht weg. Auch Katzen mit Freigang sollten am Silvestertag im Haus bleiben.
Am Abend halten Sie bitte Fenster und Jalousien geschlossen. Hintergrundgeräusche von Fernseher oder Radio können helfen, von der Knallerei etwas abzulenken. Allzu aktives Beruhigen und trösten von Hunden ist meist nicht gut, da das Angstverhalten so zusätzlich belohnt und unterstützt wird. Außerdem hat der Hund dann das Gefühl, dass sich Herrli oder Frauchen (Rudelführer) auch fürchten, was die Angst beim Hund noch zusätzlich verstärkt.Es steht uns außerdem eine Vielzahl an Medikamenten zur Verfügung, die Angst zu bekämpfen und so den Jahreswechsel etwas entspannter zu erleben. Mit manchen sollte man jetzt schon beginnen, um zu Silvester eine gute Wirkung zu erzielen, manche Präparate sind dann erst am Silvestertag, bzw. 1-2 Tage früher zu beginnen.
Wir beraten Sie hierzu gerne!!! Denken Sie bitte rechtzeitig daran!!
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Welche Schutzimpfungen sind wirklich wichtig?
Beim Thema Schutzimpfungen hat sich in letzter Zeit viel getan. Nach aktuellen Impfempfehlungen sollte man mehr Augenmerk auf eine gute und ausreichende Grundimmunisierung legen. Das bedeutet: Jungtiere werden öfter geimpft, als man das von früher gewohnt war. Wenn dieses Grundimmunisierungsschema eingehalten wurde, kann man dann in den Folgejahren für manche Impfungen die Intervalle verlängern.
Mit einer Impfung macht man sich einen natürlichen Schutzmechanismus des Körpers zunutze. Das eigene Immunsystem wird zur Bildung eines Infektionsschutzes angeregt. Das ist ein völlig natürlicher Vorgang! Es kann bis zu 10-14 Tagen dauern, bis die körpereigene Immunantwort den eingedrungenen Erreger bekämpfen kann.
Die Immunantwort funktioniert jedoch wesentlich schneller (1-3 Tage) wenn der Körper schon vorher Kontakt mit diesem Erreger hatte – zum Beispiel durch eine Schutzimpfung. Der Organismus hat ein ‘immunologisches Gedächtnis‘. Kommt ein schon bekannter Erreger in den Körper wird die Immunantwort durch die bereits vorhandenen Gedächtniszellen des Immunsystems prompt in Gang gesetzt. Der Erreger wird zerstört und eliminiert bevor er sich vermehren, und dem Organismus Schaden zufügen kann.
Das "Immunologische Gedächtnis" wird bei der Grundimmunisierung in Gang gesetzt. Das bedeutet man benötigt mindestens 2 gleiche Impfungen im Abstand von 3-4 Wochen.
Jungtiere nehmen mit der Muttermilch, wenn die Mutter geimpft ist, Antikörper zu sich, die sie für die ersten Lebenswochen vor Infektionen schützen sollen. Wie gut diese Schutzfunktion ist, kann man für das Einzeltier leider nicht genau sagen. Die maternalen Antikörper haben eine Lebensdauer von ca. 8 bis maximal 20 Wochen.
Die meisten Impfstoffe sind ab der 8. Lebenswoche zugelassen. Solange aber maternale Antikörper im Jungtier vorhanden sind, kann die Impfung nicht ihre volle Wirkung entfalten. Da wir aber zur Ausbildung des immunologischen Gedächtnisses Wiederholungsimpfungen in ca. 4wöchigen Abständen benötigen, wird empfohlen, Hunde und Katzenwelpen bis zur 20. Lebenswoche zu impfen. Das bedeutet, Jungtiere sollten 2-4x geimpft werden.
Wenn dieses Grundimmunisierungsschema eingehalten wird, kann man in den Folgejahren beim Hund für einige Impfkomponenten (Staupe, Hepatitis, Parvovirose) die Impfintervalle auf 3 Jahre ausdehnen.
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Hilfe, die Zecken sind wieder da.
Der Frühling kommt – und mit ihm sind auch die Zecken wieder da!
- Zecken sind gefährliche Krankheitsüberträger vor allem bei Hunden, aber auch bei Katzen! Viele Zecken tragen Krankheitserreger in sich, die sie beim Saugakt auf ihren Wirt (Hund, Katze) übertragen können. Je länger die Zecken am Tier festgebissen sind, um so mehr Erreger können übertragen werden.
- Die meisten der folgenden Erkrankungen galten noch vor wenigen Jahren als ‘Reisekrankheiten‘ mit einem Hauptverbreitungsgebiet in den Tropen und Subtropen. Jedoch kommen diese Erkrankungen durch das wärmere Klima immer weiter in den Norden, sodass wir die unten beschriebenen Erkrankungen auch immer häufiger bei uns sehen, ohne dass die betreffenden Hunde und Katzen Österreich verlassen haben.
- Zu den wichtigsten Erkrankungen zählen: Babesiose, Ehrlichiose, Anaplasmose, Hepatozoonose und Borreliose. Diese Erkrankungen können bei akutem Verlauf tödlich enden. Diagnostik und Therapie stellen uns immer wieder vor Herausforderungen, vor allem bei chronischen Verlaufsformen.
- Es ist relativ einfach, unsere 4beinigen Lieblinge vor diesen gefährlichen Erregern zu schützen!! Alles was es braucht, ist eine gute Zeckenprophylaxe - es stehen uns hier sehr wirksame Präparate zur Verfügung! Es gibt Spot-ons (Lösung zum Auftropfen auf die Haut), Tabletten und Halsbänder!
Gegen Borreliose und Babesiose ist auch die Schutz-Impfung möglich!Wir beraten Sie gerne, das Beste Präparat für Ihre Bedürfnisse zu finden! Wir empfehlen Ihnen nicht, Präparate zur Zeckenprophylaxe im Handel zu kaufen. Die verwendeten Wirkstoffe sind meist nicht ausreichend wirksam und bieten daher auch keinen ausreichenden Schutz!