Der korrekte Umgang mit kranken oder verletzten Wildtieren

In unserer Tierambulanz Brigittenauerlände in Wien werden vor allem in den Frühjahrs- und Sommermonaten häufig Wildtiere vorgestellt, die in der Natur verletzt oder krank aufgefunden wurden. Die meisten Finder sind in dem Glauben, dass diese Tiere bei uns einfach abgegeben werden können, damit wir die Behandlung und Weiterversorgung übernehmen. Dem ist leider nicht so!

Denn: Der Finder hat in dem Moment, in dem er das Tier mitnimmt, die volle Verantwortung für seinen Schützling übernommen.

Gesetzliche Lage: Zunächst sollte man wissen, dass es zwar gesetzlich erlaubt ist, "Wildtiere in Not, die nicht unter das Jagdrecht fallen (Igel, Tauben, Wildvögel) mitzunehmen und zu versorgen", man diese aber wieder in die Natur zurücksetzen muss, sobald dies möglich ist. Tiere, die unter das Jagdrecht fallen, wie etwa Rehe, Füchse, Feldhasen, Wildenten und Greifvögel dürfen allerdings - auch in Notsituationen - nicht einfach mitgenommen werden.

Stattdessen ist hier umgehend beim zuständigen Jäger oder der Polizei Anzeige zu erstatten, sonst macht man sich der Wilderei schuldig.

Diese Meldung muss durch den Finder des Tieres erfolgen und NICHT durch die Tierambulanz.

WILDTIER GEFUNDEN - WAS NUN?

Wir weisen darauf hin, dass für die Behandlung von Wildtieren (Igel, Tauben, Wildvögel u.a.)

die Wildtierhilfe
die MA19 oder die
Veterinärmedizinische Universität erreichbar sind.

Was tun wir als Tagestierklinik?

Als Tierambulanz Brigittenauerlände übernehmen wir - wenn möglich und nötig - selbstverständlich die medizinische Versorgung dieser Patienten, können aber die Pflege, das Aufpäppeln oder gar Wiederauswildern der Tiere nicht übernehmen.

Denn: Der FINDER hat durch das Mitnehmen die volle Verantwortung für seinen Schützling übernommen. Dazu gehört auch, dass alle anfallenden Kosten - im Zweifel auch jene für den Tierarzt - vom Finder zu übernehmen sind.